Elye Wahi dominiert derzeit die Medienberichterstattung. Der Franzose sorgt in letzter Zeit für viel Aufsehen. Alles begann am 10. März mit einem umstrittenen Like auf einen Post von Tom Pouilly („Wesh, alles gut oder was? Ich bin stolz auf diese Gruppe.“) nach dem Sieg des Racing Club de Lens gegen den Olympique de Marseille. Wahi spielte zuvor für beide Clubs, was seine Geste bei den Phocéens nicht gerade gut ankommen ließ, zumal er erst vor wenigen Wochen noch im Trikot des OM spielte. Zwei Tage später äußerte er sich in einem Interview mit L’Equipe, das mitten in der Champions-League-Nacht veröffentlicht wurde – vielleicht nicht der optimale Zeitpunkt, um Gehör zu finden.
Der 2003 geborene Fußballer gab offen zu: „Um ehrlich zu sein, war ich etwas enttäuscht. Ich hatte nicht gedacht, dass es so schnell enden würde. Wenn man in einen Club kommt, möchte man nicht nach sechs Monaten wieder gehen. Man muss schnell eine andere Lösung finden. Für mich war es, nach Frankfurt zu kommen. So läuft das bei großen Clubs. Man muss sofort zeigen, was man kann. Leider haben sie mir nicht die Chance gegeben, aber das ist nicht schlimm. Jetzt möchte ich mir die Zeit nehmen, um mich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.“ Gestern wurde Wahi erneut zum Gesprächsthema, nachdem Bild und Kicker berichteten, dass er sich am Knie verletzt hat. Ein schwerer Rückschlag für den 22-Jährigen, dessen Saison möglicherweise früher als geplant enden könnte.
Zudem hatte er einen schwierigen Start in Deutschland. Bisher kam er in allen Wettbewerben sechsmal zum Einsatz, davon einmal von Beginn an (insgesamt 169 gespielte Minuten, einmal auf der Bank, ohne zu spielen). In Bezug auf seine Statistik ist er bislang torlos (0 Tore, 0 Vorlagen). Über die Zahlen hinaus konnte er bei seinen Einsätzen nicht wirklich überzeugen und hatte keinen spürbaren Einfluss auf das Spiel seiner Mannschaft. Es ist jedoch zu beachten, dass er sich in einer Anpassungsphase befindet. Der Sportdirektor von Eintracht Frankfurt, Markus Krösche, sprach ihm Mut zu und erklärte, dass man ihm Zeit geben müsse, da er das Potenzial zum Erfolg habe. Dennoch hat er noch nicht alle überzeugt.
In Deutschland wird über seine Situation diskutiert. Kicker schrieb dazu: „Als die Eintracht Frankfurt im Januar den Stürmer Elye Wahi von Marseille verpflichtete, nur einen Tag nach dem Verkauf von Omar Marmoush zu Manchester City, schien das eine starke Botschaft zu sein. Bereits im Sommer 2023 gab es Interesse an Wahi, weshalb dieser Transfer keine schnelle Lösung für 20 Millionen Euro war. Doch zwei Monate später ist die Enttäuschung groß. Der Franzose hat die Erwartungen bislang nicht erfüllt, sich nicht durchgesetzt - und wird nun voraussichtlich mehrere Wochen wegen einer Knieverletzung ausfallen. Der Club hat noch keine genaue Diagnose veröffentlicht, erwartet jedoch intern eine Zwangspause von mehreren Wochen.“
Die deutsche Publikation führt fort: „Von außen stellt sich die Frage, ob Wahi in dieser Saison noch eine Rolle im Spiel der Eintracht spielen kann. Wahrscheinlich hätte er auch ohne seine Knieverletzung nicht gegen Bochum gespielt. Allen Beteiligten war bewusst, dass Marmoush nicht eins zu eins ersetzt werden konnte. Man erwartete daher nicht, dass Wahi den Weg des Ägypters völlig nachgeht. Doch bisher scheint es, als folge ein Spatz den Spuren eines Elefanten (...) Nach zwei Monaten ist es offensichtlich noch zu früh für ein endgültiges Urteil über den Transfer, aber Wahi muss sich anstrengen, um die Zweifel an seiner Verpflichtung auszuräumen.“ Auch Fussball News teilt diese Meinung.
„Nach einem enttäuschenden Start wird Wahi nun wegen Knieproblemen pausieren müssen. Diese Beschwerden, die ihn bereits gezwungen hatten, das Spiel gegen den VfL Bochum von der Bank aus zu verfolgen, scheinen laut Bild ernsthafter zu sein. Der 22-Jährige wird voraussichtlich zwei bis vier Wochen ausfallen (...) Zudem ist festzustellen, dass Wahi bisher nur wenig Einfluss auf das Spiel der Eintracht hatte. Der Stürmer, der für mehr als 20 Millionen Euro vom Olympique de Marseille verpflichtet wurde, hat bislang nur sechs Einsätze vorzuweisen und noch kein Tor erzielt. Die Erwartungen, die an ihn als Nachfolger von Marmoush geknüpft wurden, konnte er aus verschiedenen Gründen bislang nicht erfüllen.“ Der Journalist von Fussball Transfers, Tobias Feldhoff, teilt mit: „In Frankfurt ist man mit ihm nicht wirklich zufrieden. Öffentlich betont man jedoch, dass man Geduld hat und voll an ihn und seinen Prozess glaubt. Letztendlich wird man ihm Zeit geben.“ Es bleibt zu hoffen, dass er den Weg seines Landsmanns Hugo Ekitike geht, der in Frankfurt gerade durchstartet.