Der Bericht der DNCG, der von den Beobachtern des französischen Fußballs erwartet wird, bietet einen Überblick über die wirtschaftliche Lage unserer Profiklubs. Es handelt sich um eine Zusammenfassung der vergangenen Saison (2023/2024), die es ermöglicht, die finanziellen Verhältnisse besser zu beurteilen. Ein erster wichtiger Punkt: Die kumulierten Verluste der Ligue 1 belaufen sich auf 164 Millionen Euro. Das ist eine hohe Summe für die insgesamt 18 Clubs, doch im Vergleich zum Vorjahr, das mit einem Defizit von 273 Millionen Euro endete, ist dies eine deutliche Verbesserung. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 40 %.
Im vorherigen Bericht machten der PSG und der OL 77 % der Verluste aus (209 Millionen Euro zusammen). In diesem Jahr liegt der Kapitalclub mit 60,3 Millionen Euro an der Spitze, gefolgt vom OM mit 39 Millionen Euro. Beide Teams, die aktuell wegen der Kontroversen um Banderolen gegen Adrien Rabiot in den Nachrichten sind, tragen allein 60 % des Gesamtdefizits der Ligue 1. Hinzu kommen der OGC Nice und der OL, die mit 26,7 Millionen Euro und 25,7 Millionen Euro in den negativen Zahlen nur knapp dahinter liegen. Zusammen machen diese vier Clubs 151 Millionen Euro der kumulierten Verluste von 164 Millionen Euro in unserer Liga aus, also 92,5 %.
Es ist offensichtlich, dass die Spitzenclubs der Ligue 1, deren Anteilseigner stark genug sind, um die Defizite auszugleichen, die Verluste vergrößern. Die kleineren Teams, die gezwungen sind, ihre Finanzen auszugleichen, achten viel mehr auf ihre Jahresbilanz. Tatsächlich schließen 8 von ihnen (LOSC, Angers, Lens, Toulouse, Brest, Reims, Nantes und Montpellier) mit positiven Zahlen ab, während 10 (Rennes, Saint-Etienne, Le Havre, Auxerre, Strasbourg, Monaco, OL, Nice, OM und PSG) im Minus landen. Lille, das im Vorjahr noch mit einem Gewinn von 30 Millionen Euro die beste Leistung brachte, hält auch 2023/2024 Kurs auf Erfolg mit einem Plus von 16,8 Millionen Euro.
Die Reduzierung des Gesamtdefizits unserer Liga lässt sich durch verschiedene Faktoren erklären. Die Fernsehrechte haben leicht zugenommen (723 Millionen Euro im Vergleich zu 706 Millionen Euro in 2022/2023), ebenso die Einnahmen aus Sponsoring (718 Millionen Euro gegenüber 678 Millionen Euro), Merchandising (836 Millionen Euro statt 737 Millionen Euro) und Transfers (500 Millionen Euro verglichen mit 474 Millionen Euro). Dies trägt entscheidend dazu bei, den Anstieg der Gehälter und Sozialabgaben (plus 5 %) sowie anderer Kosten (plus 7 %) auszugleichen. In diesem Zusammenhang repräsentiert der PSG mit 658 Millionen Euro fast ein Drittel (35 %) der gesamten Gehaltsmasse aller Ligue 1-Clubs (658 Millionen von insgesamt 1,84 Milliarden Euro).
Im Gehaltsranking folgt der OL mit 161,9 Millionen Euro für sein Personal, danach kommt der OM mit 148,2 Millionen Euro, gefolgt von Rennes (111,6 Millionen Euro) und Monaco (104,8 Millionen Euro). Abschließend sind die letzten relevanten Zahlen die Einnahmen aus Fernsehrechten und das starke Ungleichgewicht zwischen den Clubs. In der Saison 2023/2024 teilen sich 4 Teams 50 % des Kuchen (PSG 24,6 %, Lens 9,7 %, OM 9,3 % und LOSC 6,6 %). Neben dieser großen Diskrepanz stellen die Einnahmen aus den Fernsehrechten im Durchschnitt 28 % der Gesamteinnahmen in der Ligue 1 dar, wobei erhebliche Unterschiede zwischen den Teams bestehen. Dies stellt ein Problem für die nahe Zukunft dar, da die Übertragungsrechte durch den Einstieg von DAZN gesenkt wurden. Und vermutlich erwarten uns noch weitere Überraschungen.
Angers: + 11,889 Millionen Euro
Auxerre: - 13,955 Millionen Euro
Brest: + 1,646 Millionen Euro
Le Havre: - 13,626 Millionen Euro
Lens: + 7,587 Millionen Euro
LOSC: + 16,891 Millionen Euro
Monaco: - 17,961 Millionen Euro
Montpellier: + 2.000 Euro
Nantes: + 103.000 Euro
OL: - 25,737 Millionen Euro
OM: - 39,084 Millionen Euro
Nice: - 26,707 Millionen Euro
PSG: - 60,340 Millionen Euro
Reims: + 669.000 Euro
Rennes: -208.000 Euro
Saint-Etienne: - 1,680 Millionen Euro
Strasbourg: - 14,225 Millionen Euro
Toulouse: + 7,077 Millionen Euro