Seit der Ernennung von Marcelo Bielsa zum Trainer der uruguayischen Nationalmannschaft im Mai 2023 hat das Team eine Übergangsphase durchlebt, die von gewagten Entscheidungen und einem klaren Willen zur Erneuerung geprägt ist. Bereits zu Beginn seiner Amtszeit traf Bielsa die bemerkenswerte Entscheidung, auf erfahrene Spieler wie Edinson Cavani und Luis Suárez zu verzichten und statt dessen junge, vielversprechende Talente ins Team zu integrieren. Diese Strategie zeigte Wirkung bei der Copa America 2024, wo Uruguay die Halbfinals erreichte und dabei Brasilien ausschaltete, obwohl Bielsa Bedenken hinsichtlich des allgemeinen Spielniveaus des Turniers äußerte. Derzeit bereitet sich Uruguay auf die nächsten entscheidenden Spiele der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2026 vor, mit wichtigen Begegnungen gegen Argentinien und Bolivien. Die aktuelle Herausforderung für die Celeste besteht darin, diese neue Generation zu festigen und überzeugende Ergebnisse zu erzielen, um eine beruhigende Qualifikation für die WM 2026 zu gewährleisten, während gleichzeitig Bielsa's Spielphilosophie erhalten bleibt.
Eine interessante Entscheidung von Marcelo Bielsa könnte sein Projekt beeinflussen. Der uruguayische Fußballverband (AUF) veröffentlichte am Dienstag die Liste der 38 Spieler, die für die Spiele gegen Argentinien und Bolivien in den 13. und 14. Runden der südamerikanischen Qualifikation nominiert wurden. Der Kader setzt sich aus vier Torhütern, dreizehn Verteidigern, neun Mittelfeldspielern und zwölf Stürmern zusammen. Für die bevorstehenden Spiele hat Bielsa mit seiner erweiterten Liste von 38 Spielern überrascht, unter denen sich erfahrene Spieler wie Ronald Araújo und Fede Valverde befinden, aber auch junge Talente aus der letzten Südamerikameisterschaft der U20: Kevin Martínez (Danubio), Lucas Agazzi (Defensor Sporting), Paolo Calione (Nacional), Patricio Pacífico (Defensor Sporting), Erico Cuello (Defensor Sporting), Germán Barbas (Peñarol) und Joaquín Lavega (Fluminense).
Für die WM-Qualifikationsspiele hat Marcelo Bielsa beschlossen, 38 Spieler auf seiner Liste zu benennen. Uruguay wird am kommenden Freitag, dem 21. März, gegen Argentinien und am Dienstag, dem 25. März, gegen Bolivien spielen. Diese Bekanntgabe machte er am Montag öffentlich, obwohl die Spieler bereits über ihre Einberufung informiert waren. Eine Entscheidung, die auf den ersten Blick übertrieben erscheinen mag, auch wenn es eine Erklärung dafür gibt. Im Vergleich dazu zählte seine vorherige Liste nur 24 Spieler. Ein Grund ist der Spielplan. Die uruguayischen Spieler treten im Stadion von El Alto an, in über 4.000 Metern Höhe. Das bedeutet, dass sie sich unter besonderen Bedingungen auf einem solchen Platz befinden, was eine ausgezeichnete körperliche Verfassung der Spieler erfordert. Sie werden deshalb gezielt trainieren. Das bedeutet, das Aufgebot zu verstärken, damit die Spieler intensiver trainieren können und mehr Ersatzspieler zur Verfügung stehen, falls sie im zweiten Spiel körperlich beansprucht sind. Ein weiterer Grund ist sein ursprüngliches Planungssystem, das Bielsa bevorzugt.
Inspiriert von den Regeln, die für nationale Basketballmannschaften gelten, weiß der argentinische Trainer genau, dass die Nationalmannschaft junge Talente in die Startlisten aufnehmen kann, um ihnen die Möglichkeit zur Entwicklung, zum Erfahrung sammeln und zur Unterstützung der etablierten Spieler zu geben, um deren Wettbewerbsniveau zu heben. Bielsa begrüßt diese Möglichkeit, um die Zukunft vorzubereiten und gleichzeitig die Gegenwart zu fördern. Einige der nominierten Spieler nahmen zuletzt an der U20-Südamerikameisterschaft teil und sind keine regelmäßigen Mitglieder der A-Nationalmannschaft: Lucas Agazzi, Erico Cuello und Patricio Pacífico sind drei der sieben Beispiele. Marcelo Bielsa strebt daher an, ein alternatives Team in seinem Kader zu haben, da erfahrene Spieler, die ausgeschlossen oder geschont werden, den jungen Talenten eine außergewöhnliche Gelegenheit bieten könnten, das Nationaltrikot zu tragen und sich zu beweisen. Doch es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Spieler an offiziellen Wettbewerben teilnehmen können: Es bedarf einer Einberufung, und eine beträchtliche Anzahl wichtiger Spieler könnte somit zurückbleiben. Dies ist Teil von Bielsa's besonderer Methode, weshalb er auch "el Loco" genannt wird.