Neben dem Match der Bleus gegen Kroatien gab es drei spannende Hinspiele im Viertelfinale der Nations League. Spanien, der Titelverteidiger und amtierende Europameister, reiste in die Niederlande, um auf die Oranje zu treffen. Für dieses Spiel setzte der spanische Trainer auf dasselbe Angriffsduo, das ihm im vergangenen Sommer den Euro-Sieg beschert hatte: Williams, Lamine Yamal und Morata. Im Mittelfeld sorgten Zubimendi, Pedro und Fabian Ruiz für Qualität, während auf der anderen Seite mit Memphis Depay und Cody Gakpo ebenfalls starke Spieler bereitstanden, ergänzt durch das vielversprechende Duo Reijnders-De Jong im Mittelfeld. Spanien startete stark und übernahm schnell das Kommando. Es dauerte nicht lange, bis sie in Führung gingen: Lamine Yamal spielt auf Pedri, der Nico Williams findet. Nach einer guten Ballannahme traf Williams ins Netz, und die spanische Mannschaft führte früh (0-1, 9. Minute). Doch danach offenbarte La Roja Schwächen in der Defensive und wurde eiskalt erwischt. Nach einem Missverständnis in der Hintermannschaft kam ein Spieler von Liverpool an den Ball und platzierte einen perfekten Schuss ins rechte Eck von Unai Simon (1-1, 28. Minute).
Allmählich übernahmen die Männer von Ronald Koeman das Spielgeschehen und kreierten die gefährlicheren Chancen. Pau Cubarsi musste in der 40. Minute verletzungsbedingt das Feld verlassen und wurde durch den Debütanten Dean Huijsen ersetzt, der somit in seinem Geburtsland im Trikot der Roja auflief. Die Niederländer schlossen die erste Halbzeit stark ab, als Reijnders mit einem Schuss nur die Latte traf (42. Minute). Nach der Pause erhielt Spanien einen weiteren Rückschlag. Nach einem gut vorgetragenen Konter bediente Frimpong Reijnders im Rückraum. Der Spieler von Milan zog von der Strafraumgrenze ab und traf perfekt ins Kreuzeck (2-1, 46. Minute). Spanien versuchte zu reagieren, brachte Dani Olmo, Ayoze und Oyarzabal, fand aber keinen Weg durch die gut stehende niederländische Abwehr. Lange Ballbesitzphasen mündeten oft in Unskonzentriertheit in der Nähe des gegnerischen Strafraums. Die Rote Karte für Jorrel Hato nach einem harten Tackling gegen Le Normand (82. Minute) gab den Spaniern jedoch Aufwind, und sie glichen in der 90.+3 Minute durch einen Treffer von Mikel Merino aus. Alles ist offen!
Ein weiteres spannendes Duell des Abends war das Aufeinandertreffen zwischen Italien und Deutschland. Auch hier übernahm Italien schnell das Zepter, angetrieben von einem starken Mittelfeld aus Barella, Rovella und Tonali sowie dem Duo Kean und Raspadori in der Offensive. Nach einer schönen Kombination profitierte Tonali von einem ungenau geklärten Ball von Raum und schob mit einem flachen Schuss ins Netz (1-0, 9. Minute). Die Squadra Azzurra zeigte sich dominant und hätte in der ersten Halbzeit durchaus mehr Tore erzielen können, wenn Baumann nicht so stark auf der Linie agiert hätte, wie bei seinem Reflex auf einen Schuss von Kean (32. Minute). Italien wird jedoch bedauern, seine Chancen nicht genutzt zu haben, denn in der zweiten Halbzeit, nach den Einwechslungen von Kleindienst und Schlotterbeck, kam Deutschland schnell zum Ausgleich. Nach einem guten Flankenball von Kimmich setzte Kleindienst mit einem Kopfball Donnarumma matt (1-1, 49. Minute). Die Deutschen gewannen zunehmend die Kontrolle, während Italien weiterhin gefährlich blieb. Kean und Raspadori hatten in der 67. Minute zwei gute Möglichkeiten zur Führung, doch was kommen sollte, geschah auch. Bei einem Eckball von der linken Angriffsseite lenkte Leon Goretzka den Ball mit dem Kopf ins Tor und brachte Deutschland mit 1-2 in Führung (76. Minute). Die deutsche Mannschaft kann am Sonntag also mit dieser Führung im Rücken antreten.
Schließlich trat Portugal im Dänemark an, mit Cristiano Ronaldo an der Spitze und drei Parisern in der Startelf: Nuno Mendes, Neves und Vitinha. Beide Teams gingen gleich zu Beginn aufs Ganze, doch Eriksen vergab früh eine Möglichkeit zur Führung, als er in der 24. Minute einen Elfmeter vergab, den Diogo Costa stark parierte. Der portugiesische Keeper zeigte auch bei einem Kopfball von Biereth (36. Minute) eine weitere starke Parade, was die dänische Dominanz unterstrich, während die Portugiesen meist harmlos blieben. Die zweite Halbzeit setzte das Bild der dänischen Überlegenheit fort, ohne dass auf beiden Seiten nennenswerte Chancen entstanden. Cristiano Ronaldo blieb im Angriff nahezu unsichtbar. Rasmus Höjlund, der in der 69. Minute eingewechselt wurde, sorgte jedoch sofort für Aufregung und traf nach einer schönen dänischen Kombination schließlich in der 78. Minute mit einem flachen Schuss aus der Strafraummitte (1-0). Er imitierte sogar die „Siuuu“-Feier von CR7. Ein enttäuschendes Ergebnis für Portugal...