Vor einigen Tagen bestätigte Didier Deschamps die Rückkehr von Kylian Mbappé in die französische Nationalmannschaft. Die Abwesenheit des Kapitäns der Bleus während zweier aufeinanderfolgender Länderspielpausen sorgte für viel Aufsehen. Besonders unvergessen blieb sein letzter Auftritt, ein enttäuschendes Spiel gegen Italien, das offensichtlich Mike Maignan verärgert hatte. Kurz nach dem Spiel berichtete die Presse, dass der milanesishe Torwart im Kabinengespräch das Verhalten einiger Mitspieler anprangerte, wobei er offensichtlich auch Mbappé ansprach.
Nach dem Spiel gegen Belgien führten die beiden Männer ein weiteres Gespräch über die Probleme der Bleus. Mbappé beklagte den Mangel an taktischem Training durch das Trainerteam, während Maignan den fehlenden Einsatz und die mangelnde Defensivarbeit in einigen Situationen kritisierte. Dieses neue Gespräch bestätigte die "Kluft" zwischen beiden. Laut dem Sportblatt L’Équipe soll Mbappé Schwierigkeiten gehabt haben, Maignans Ernennung zum Kapitän während seiner Abwesenheit zu akzeptieren. Obwohl sie stets betonen, ein gutes Verhältnis zu pflegen, deutet vieles darauf hin, dass Differenzen bestehen.
Zurück in der Nationalmannschaft für die Länderspielpause im März traf Kylian Mbappé erneut auf den ehemaligen Pariser Torwart. Laut L’Équipe gab es tatsächlich ein klärendes Gespräch zwischen den beiden. Mbappé fühlte sich durch Maignans Ansprache angesprochen, die betonte, dass es sich um eine Botschaft an die gesamte Gruppe handelte und er das Bedürfnis verspürte, einzugreifen. Dies könnte dazu dienen, die Missverständnisse zwischen den beiden auszuräumen, die zwar nicht eng befreundet sind, sich jedoch respektieren.
Vor allem wissen beide, dass sie aufeinander angewiesen sind, um in einem Welt- oder kontinentalen Turnier erfolgreich zu sein. Frankreich hat ohne einen starken Mbappé ebenso wenig Chancen wie ohne einen starken Maignan. Der Madrilene hat das Kapitel seiner Abwesenheit bereits abgeschlossen und hat sich im Training nicht näher zur Sache geäußert. All das gehört der Vergangenheit an. Nun gilt es, auf dem Platz zu zeigen, was man kann, und damit beginnt es heute Abend in Kroatien.