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Die französische Nationalmannschaft: Warum Rayan Cherki erneut auf die Auswahl warten muss

Name: Cherki. Vorname: Rayan. Beruf: Fußballer und… Künstler. Mit 21 Jahren ist der Lyoner ein echtes Talent, das, wie manche sagen, das Fußballspielen im Blut hat. Seine erstklassigen Aktionen haben besonders in den sozialen Medien für Aufsehen gesorgt, wo viele Fans des OL alle seine Spiele in den Jugendkategorien verfolgten. Sie warteten darauf, ihn mit den Profis zu sehen, zu denen er mit 16 Jahren aufstieg, um sich auf höchstem Niveau zu beweisen. Doch dieser Durchbruch ließ auf sich warten. Trotz offensichtlicher Qualitäten hat der Spieler der Jahrgangsstufe 2003, zu der auch Jude Bellingham und Jamal Musiala gehören, manchmal an Konstanz, Reife und Einfachheit in seinen Aktionen gefehlt. Außerdem fiel es ihm schwer, seinen Platz unter der Führung einiger Trainer zu finden, darunter Peter Bosz und Fabio Grosso. Laurent Blanc und Pierre Sage haben das Potenzial des Fußballers und des jungen Mannes besser erkannt. Mit ihnen hat er die größten Fortschritte gemacht. Paulo Fonseca profitiert nun von dem Franzosen, der im vergangenen Sommer kurz vor einem Abgang stand.

Vielleicht hat ihm das als Anstoß gedient, denn er erzielt in dieser Saison die besten Leistungen in seinem Ausbildungsverein. Aktuell stehen für Cherki 8 Tore und 18 Assists in 34 Einsätzen in allen Wettbewerben zu Buche. Man muss betonen, dass er sowohl auf heimischem Boden als auch in Europa überzeugt, wo er in der Europa League 2 Tore erzielt und 8 Vorlagen gegeben hat. Als fester Bestandteil der Mannschaft hat der in Lyon geborene Spieler einen merklichen Schritt nach vorne gemacht und ist für seine Mannschaft nahezu unverzichtbar geworden. Das kommt John Textor und dem OL zugute, die mit Sicherheit keinen Käufer im kommenden Sommer finden werden. Vielleicht wird dieser von einem englischen Klub kommen, da Liverpool zu seinen Interessenten gehört. Seit Freitag sind viele englische Fans bereit, ihn mit offenen Armen zu empfangen. Schließlich hat Rayan Cherki im Freundschaftsspiel gegen die U21-Auswahl Englands einen starken Eindruck hinterlassen.

In allen entscheidenden Aktionen zeigte er seine beeindruckenden Fähigkeiten. Wie ein Maestro dirigierte er seine Mitspieler, bediente Quentin Merlin präzise beim Ausgleich (1:1) und setzte Hugo Ekitike mit einem genialen und maßgenauen Pass beim 2:1 in Szene. Später schnürte er den Schuh des Torschützen und erzielte mit seinem linken Fuß das fünfte Tor der Bleuets beim 5:3-Sieg. Doch man kann seine Leistung nicht allein auf die Statistiken reduzieren. Cherki hatte einen echten Einfluss auf das Spiel der Spieler von Gérald Baticle. Eine gelungene Vorstellung, die eine klare Antwort auf Didier Deschamps war, der ihn im März nicht für die A-Nationalmannschaft nominiert hatte. Der Trainer entschied sich für einen Spieler wie Désiré Doué und zog damit Maghnes Akliouche und Rayan Cherki vor, deren Leistungen ihm in der Vergangenheit sicherlich die Türen der A-Nationalmannschaft geöffnet hätten. Es wäre nicht überraschend gewesen, einen in so guter Form befindlichen Spieler getestet zu sehen.

Aber das war in diesem Fall nicht der Fall. Am 13. März stellte DD klar, dass es bei Cherki und Akliouche ebenfalls sehr gute Spieler sind, die in ihren Klubs überzeugen, jedoch für die Euro U21 vorgesehen sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht auch in der A-Nationalmannschaft auflaufen könnten. Gestern Abend, nach der Qualifikation der Franzosen für das Final Four der Nations League, öffnete der Trainer ein wenig die Tür für den OL-Spieler. „Dass Rayan, wie andere, das Potenzial hat, in die A-Nationalmannschaft zu kommen: Ja, selbstverständlich. Er muss es nur bestätigen. Er zeigt großartige Leistungen mit seinem Klub und war in diesem Spiel gegen England entscheidend.“ Die Tür ist also nicht ganz geschlossen, aber der vielseitige offensive Mittelfeldspieler, der wegen einer Fußverletzung die U21 verlassen musste, muss seinen Aufwärtstrend fortsetzen und sich behaupten.

Denn die Plätze in der A-Nationalmannschaft sind rar. Désiré Doué, dessen Profil beim Trainerteam besser ankommt, hinterließ einen positiven Eindruck bei seiner ersten Nominierung gestern Abend. Es ist schwer vorstellbar, dass DD derzeit auf einen offensiven Spieler verzichten möchte. Cherkis kreatives Profil im Mittelfeld könnte sehr hilfreich sein, gerade weil das Spiel der Weltmeister von 2018 in den letzten Monaten eher fad und geschmacklos war. Doch Michael Olise, der als Spielmacher für das entscheidende Tor und die Vorlage zuständig war, erfüllte die Erwartungen des Trainerteams. Das ist keine gute Nachricht für Cherki. In Bezug auf andere Spieler im Mittelfeld scheint Deschamps darauf abzuzielen, mit erfahrenen Spielern der französischen Nationalmannschaft voranzugehen, oder mit Spielern, die unterschiedliche Profile wie Mattéo Guendouzi oder Manu Koné bieten. Ein weiterer Punkt, der gegen ihn spricht, ist, dass der Trainer erwägen könnte, ihn den U21 zur Verfügung zu stellen, die in diesem Sommer an der Euro U21 2025 teilnehmen. Das könnte eine spätere Nominierung für die A-Auswahl verzögern, wo er sich mit harter Konkurrenz und Deschamps’ Wunsch, auf ein gut funktionierendes Team zu setzen, auseinandersetzen muss.

Zusätzlich muss man berücksichtigen, dass auch andere Spieler wie Maghnes Akliouche auf ihre Chance warten. Ein Name, der ebenfalls oft fällt. Trotz seiner starken Saison und der beeindruckenden Darbietung am Freitag wird Rayan Cherki wahrscheinlich weiterhin Geduld zeigen müssen, bevor er das Trikot der Bleuets trägt. All dies könnte Italien und insbesondere Algerien zugutekommen. Zwei Länder, für die der Lyoner aufgrund seiner familiären Wurzeln ebenfalls spielen könnte. In Algerien betont man, dass man dem Spieler keinen Druck machen möchte und er seine Entscheidung selbst treffen wird. Dennoch berichten einige lokale Medien, dass Cherki seine Entscheidung über seine internationale Zukunft nach seinem Abgang aus dem OL im Sommer 2025 treffen könnte. Im Moment scheint Frankreich jedoch die besten Aussichten zu haben, da er seit den U16-Nationalmannschaften für die Auswahl spielt. Es bleibt abzuwarten, ob Deschamps der Trainer sein wird, der ihm die Tür zur A-Nationalmannschaft öffnet, oder ob Cherki auf seinen Nachfolger warten oder in ein anderes Land wechseln muss, um auf internationalem Niveau zu spielen. So ist das Leben eines Künstlers!