Obwohl das Nordderby auf dem Spielfeld eher ruhig verlief und der LOSC mit einem knappen, aber eindeutigen 1:0-Sieg gewann, war es an den Tribünen alles andere als friedlich. Nach den Ausschreitungen, die die Sicherheit im Stadion gefährdeten und die CRS zum Eingreifen zwangen, kündigte Innenminister Bruno Retailleau an, dass nach dem Spiel mehr als zwanzig Zuschauer in Gewahrsam genommen wurden. Er übte scharfe Kritik an den Verantwortlichen beider Clubs.
„Auch heute Abend sehen sich die Sicherheitskräfte während des Spiels Lens-Lille gewalttätigen Fans gegenüber. Die CRS wurden mit inakzeptabler Gewalt konfrontiert, die, wie fast jedes Wochenende, das Image des Fußballs belastet. Diejenigen, die, auch unter den gewählten Vertretern oder den Clubverantwortlichen, gegenüber den Tätern von Gewalt nachsichtig sind, tragen teilweise Verantwortung für diese Situation. Man kann nicht für Ordnung sein und gleichzeitig akzeptieren, dass Polizisten an den Stadien Ziel von Gewalt werden“, schrieb der Minister auf seinem Twitter-Account. Diese Auseinandersetzungen trüben ein Wochenende, an dem die Ultras-Gruppen in Frankreich mobil gemacht haben, um gegen die Auflösung mehrerer Fangruppen, insbesondere in Saint-Étienne und Nantes, zu protestieren.