Die Therapie Tudor, so titelt heute der Corriere dello Sport, nachdem der Kroate gestern sein erstes Training bei Juventus Turin geleitet hat. Sicherlich keine "Kuscheltherapie", denn der ehemalige Trainer von Marseille ist anspruchsvoll gegenüber seinen Spielern. Dennoch sollten einige die Gelegenheit haben, sich unter seiner Leitung neu zu beweisen, allen voran Dusan Vlahovic, der serbische Stürmer. Unter Thiago Motta hatte er Stück für Stück an Spielzeit verloren, und die Ankunft von Randal Kolo Muani machte seine Rückstufung in der Rangordnung perfekt, während er zudem seinen Vertrag bis 2026 nicht verlängern wollte.
Der Trainerwechsel kommt ihm nicht ungelegen, denn Tudor hatte einst öffentlich seine Bewunderung für den Spieler geäußert, als er die Hellas Verona trainierte. „Osimhen? Nein, für mich ist Vlahovic der beste Stürmer der Liga“, hatte er einmal gesagt. Ein Glücksfall also für den Serben, der in den letzten Wochen den Anschluss verloren hatte und seit Ende Februar nur noch 25 Minuten spielte, nach der peinlichen Niederlage gegen Empoli im Coppa Italia.
Die italienischen Medien sind bereits gespannt auf die Pläne von Igor Tudor für sein erstes Spiel gegen den Genoa. Viele sind sich einig, dass er mit seinem gewohnten System, einem 3-4-2-1, spielen wird, mit Vlahovic als Spitze und wahrscheinlich Kolo Muani und Yildiz an seiner Seite. Die größte Unbekannte betrifft die Rolle von Teun Koopmeiners, der wichtigsten Neuzugang des Sommers, der seit Saisonbeginn nicht überzeugen konnte.
In der Abwehr sollten Gatti, Veiga und Kalulu die drei Positionen besetzen, während Cambiaso und Nico Gonzalez als Außenverteidiger eingesetzt werden könnten. Kephren Thuram und Locatelli (oder Koopmeiners oder McKennie) würden die zentrale Mittelfeldachse bilden. Die offizielle Antwort wird am Samstag um 18 Uhr im Allianz Stadium bekanntgegeben, wo die Fans den Stil von Tudor kennenlernen werden.