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Transfermarkt: Der Fall Thiago Almada bereitet dem Olympique Lyon Kopfschmerzen

L’Olympique Lyonnais durchlebt derzeit eine schwierige Phase in seiner Saison. In nur wenigen Stunden hat Eagle, die Muttergesellschaft des Rhône-Clubs, alarmierende Finanzzahlen veröffentlicht (ein Nettoverlust von 117 Millionen Euro für 2024, die Eigenkapitalquote ist von etwa 39,4 Millionen Euro auf -78,2 Millionen Euro gesunken) und die OL musste eine 2:4-Niederlage gegen Strasbourg hinnehmen. Beides sind schlechte Nachrichten, da die Gones nun im kommenden Sommer mehrere Talente verkaufen müssen, um ihre Schulden zu tilgen. Zudem bringt das Ergebnis in Alsace den Club auf den siebten Platz in der Tabelle.

Lyon hat die Niederlagen von Olympique Marseille und Nice nicht ausgenutzt, um im Kampf um die Champions League Druck aufzubauen – etwas, das John Textor sicherlich leid tut. Lyon liegt nur zwei Punkte hinter dem vierten Platz, der zur Champions League berechtigt, doch angesichts der finanziellen Situation kann sich der rhonische Club solche Fehler nicht mehr leisten. Die Champions League ist für ihn überlebenswichtig. Auch der Fall von Thiago Almada, bei dem Lyon theoretisch nicht die Kontrolle hat, könnte durch diese Unsicherheit beeinflusst werden.

Zur Erinnerung: Der 24-jährige argentinische Mittelfeldspieler wurde diesen Winter von Botafogo kostenlos ausgeliehen. Möchte Lyon ihn dauerhaft behalten, müsste der Club mindestens 27 Millionen Euro aufbringen. Angesichts der finanziellen Lage ist dies jedoch alles andere als garantiert. Zuletzt hat ein neuer Aspekt den Fall komplizierter gemacht: Botafogos Wunsch, Almada für die nächste Weltmeisterschaft der Vereine in seinen Reihen zu haben. Dies wirft zwei Fragen auf. Die erste betrifft die Physik. Almada spielt seit anderthalb Jahren regelmäßig und hat Atlanta für Botafogo verlassen. Ist es sinnvoll, ihn bei diesem Weltturnier einsetzen zu lassen?

Die zweite Frage ist administrativer Natur. Der neue Wettbewerb der FIFA beginnt am 15. Juni, während der Transfermarkt am 1. Juni öffnet, um den beteiligten Teams den Transfer von Spielern zu erleichtern. Der Leihvertrag von Almada bei OL läuft allerdings bis zum 30. Juni. Wird dieser Vertrag direkt nach dem letzten Ligaspiel am 17. Mai aufgelöst, um dem Glorioso den Spieler für das Turnier zur Verfügung zu stellen, um anschließend einen neuen Transfer mit OL zu verhandeln? So viele Fragen, über die die OL laut Le Progrès lieber schweigt. Wird John Textor einen neuen Trick mit der Eagle-Galaxie finden? Oder wird er gezwungen sein, Almada an einen Club außerhalb seiner Galaxie zu verkaufen, um finanzielle Schäden zu begrenzen? Die Situation bleibt spannend.