Nach fünf aufeinanderfolgenden Siegen in allen Wettbewerben hat der Olympique Lyonnais einen herben Rückschlag in Strasbourg hinnehmen müssen. Obwohl sie in der ersten Halbzeit deutlich überlegen waren und unter anderem eine Latte durch Georges Mikautadze (10. Minute) trafen, gelang es den Lyonnais nicht, vor der Halbzeitpause in Führung zu gehen. Nach dem Seitenwechsel wurden sie von einer stark motivierten jungen elsässischen Mannschaft kalt erwischt und verloren mit 4-2.
Jorge Maciel versuchte zu erklären, dass die Niederlage vor allem auf mentaler Ebene zu verdauen sei, bedingt durch die fehlende Regeneration seiner Spieler. Thiago Almada und Nicolas Tagliafico hatten erst am Mittwoch für Argentinien gespielt, und Malick Fofana fiel verletzungsbedingt aus. „Wenn du ein Spiel mit nur einem Trainingstag vorbereitest, gibt es viel Raum für Spekulationen. Wir hatten 45 interessante Minuten, danach haben wir aber an Engagement verloren. Wir haben das Stadion zum Kochen gebracht und der gegnerischen Mannschaft die Möglichkeit gegeben, enthusiastisch zu spielen. Das hätten wir nicht zulassen dürfen, aber es ist passiert“, erklärte er bei DAZN.
Dieser Eindruck wurde von Corentin Tolisso geteilt, der insbesondere den Beginn der zweiten Halbzeit kritisierte. „Wir hätten stark und stabil bleiben müssen, aber wir haben einen Rückschlag hinnehmen müssen. Das ist psychologisch. Wir dachten nicht daran, dass wir nach der Halbzeit eine schwächere Phase haben würden. Wir hätten robuster sein sollen, und das geschah sofort nach dem Wiederanpfiff. In solchen Momenten müssen wir standhalten. Wir wollten zurückkommen, aber wir haben vermeidbare Fehler bei den Gegentoren gemacht.“
In der Tabelle wurden die Gones von ihrem heutigen Gegner überholt und rutschen vorübergehend auf den 7. Platz zurück, bevor ein enges Programm mit den Viertelfinalspielen der Europa League gegen Manchester United sowie den Spielen gegen Lille, Auxerre, im Derby gegen Saint-Etienne und gegen Rennes in diesem kommenden April ansteht. „Nichts ist vorbei, es sind noch 7 Spiele zu spielen. Alle stehen hinter uns, wir wollen uns diesen Platz in der Champions League erkämpfen“, versicherte Georges Mikautadze. Der OL darf sich in den verbleibenden sieben Partien so gut wie keinen Fehler mehr erlauben.