Es handelt sich um einen Club, der seine Blütezeit erlebte, bevor er einen dramatischen Abstieg hinnehmen musste. Zu Beginn der 2010er-Jahre erlebte der MÁLAGA CF eine erfolgreiche Phase, die durch die Investitionen von Scheich Abdullah Al-Thani begünstigt wurde. In der Saison 2011-2012 erreichte der Club sein bestes Ligaergebnis, belegte den 4. Platz und sicherte sich die Qualifikation für die Champions League. Mit namhaften Neuzugängen wie CAZORLA, TOULALAN, MONREAL und JOAQUÍN trat die von MANUEL PELLEGRINI trainierte Mannschaft auf der europäischen Bühne hervor, indem sie den AC MAILAND, den ZENIT ST. PETERSBURG und ANDERLECHT in der Gruppenphase hinter sich ließ. Ihre Reise endete jedoch im Viertelfinale gegen den BORUSSIA DORTMUND – ein Spiel, das vielen Fans in Erinnerung bleiben wird.
Doch dieser Erfolg kündigte bereits den Beginn des Niedergangs an. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und Restriktionen seitens der UEFA verlor MÁLAGA nach und nach an Wettbewerbsfähigkeit. Im Jahr 2018 wurde der Club nach einer chaotischen Führung und mehreren Trainerwechseln in die zweite spanische Liga relegiert, was das Ende eines Zyklus markierte. Seitdem kämpft er darum, zu alter Stärke zurückzukehren und sieht sich einer Spirale aus wirtschaftlichen und sportlichen Problemen gegenüber. Dennoch könnte sich in den kommenden Monaten ein Wandel anbahnen.
Trotz dieser prekären Situation hat der MÁLAGA CF weiterhin das Interesse potenzieller Investoren geweckt. So denkt QATAR SPORTS INVESTMENTS (QSI), der Eigentümer des PARIS SAINT-GERMAIN, ernsthaft darüber nach, den Club zu übernehmen. Mehreren Quellen zufolge sind die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten, mit einem geschätzten Investitionsvolumen von etwa 100 MILLIONEN EURO. Das Ziel von QSI ist klar: dem Club finanzielle Stabilität zurückzugeben, eine wettbewerbsfähige Mannschaft neu aufzubauen und die Infrastruktur zu modernisieren. MÁLAGA könnte zudem eine strategische Rolle im Hinblick auf die für 2030 geplante Fußball-Weltmeisterschaft spielen, die SPANIEN gemeinsam mit PORTUGAL und MAROKKO ausrichten wird.
Das Interesse Katars an dem spanischen Club ist nicht neu; bereits 2023 gab es erste Gespräche in diese Richtung. Damals erklärte NASSER AL KHELAIFI: „Wir suchen nach Gelegenheiten. Es ist ein fantastischer Club, der sich in einer schwierigen Lage befindet. Aber wenn sich die Möglichkeit ergibt, warum nicht? Die Stadt und der Club sind großartig.“ Ein Einstieg von QSI würde MÁLAGA neuen Schwung verleihen, wirft jedoch auch Fragen zur Identität des Projekts auf. Ist mit einem Satellitenclub des PSG oder mit einer autonomen Entität zu rechnen? Auch andere Investoren sind an einer Übernahme interessiert, darunter die FENWAY SPORTS GROUP (FSG), die Eigentümer von LIVERPOOL ist. FSG prüft ebenfalls eine Expansion ihres Multi-Club-Netzwerks und hat kürzlich eine Delegation gesendet, um die Möglichkeiten zu evaluieren. Ein Wettlauf um MÁLAGA könnte demnach beginnen.
Wenn QSI die Kontrolle über MÁLAGA übernimmt, könnte der Club zu einem strategischen Übergangsort für junge Talente des PSG werden. Diese Initiative passt zu einem allgemeinen Trend unter den großen europäischen Clubs, vernetzte Netzwerke zu schaffen, in denen junge Spieler an Partnervereine ausgeliehen werden können, um Spielzeit zu sammeln und sich in wettbewerbsfähigen Ligen weiterzuentwickeln. Ähnlich wie MANCHESTER CITY mit dem CITY FOOTBALL GROUP-Netzwerk (PALERMO, NEW YORK CITY, YOKOHAMA F. MARINOS) oder RED BULL mit LEIPZIG und SALZBURG verfolgt man die Idee, das Talentmanagement zu optimieren und gleichzeitig wirtschaftliche Chancen zu maximieren.
MÁLAGA, mit einer im Aufbau befindlichen Mannschaft, könnte also einen idealen Rahmen für diese jungen Pariser Spieler bieten, die auf der Suche nach Spielzeit sind, indem sie in einem wettbewerbsintensiven Umfeld spielen und von der Infrastruktur und dem Support von QSI profitieren. Letztlich würde der Kauf des MÁLAGA CF eine neue strategische Richtung für QSI im Fußballgeschäft darstellen. Mit seinen Anteilen am portugiesischen Club BRAGA könnte der PSG seine Verbindungen zu diesen beiden europäischen Vereinen stärken. Trotz des UEFA-Verbots für die Teilnahme an denselben Wettbewerben sollten sich die Synergien zwischen den Clubs weiterentwickeln und langfristige Kooperationen fördern.