Während die Ultra-Gruppen der verschiedenen Fußballvereine in Frankreich gerne gegenseitig sticheln und manchmal über die Stränge schlagen, gibt es ein Thema, das sie eint: die Entscheidungen, die ihre Freiheiten einschränken. Angesichts der von der Regierung beschlossenen Auflösung von fünf Ultra-Gruppen in Strasbourg, Saint-Étienne, Nantes und beim Paris FC erheben sich zahlreiche Stimmen in den Stadien ganz Frankreichs, bis hinunter in die Nationalklasse.

Bei der Begegnung der 27. Spieltag zwischen Rouen und Dijon entrollten die lokalen Ultras ein Transparent gegen Innenminister Bruno Retailleau. Auf der Banner war zu lesen: „Retailleau, stark gegen die Ultras, schwach gegenüber den OQTF“. Damit wurde auf die Debatte in Frankreich über Personen mit OQTF (Obligation de Quitter le Territoire Français) angespielt. Im vergangenen Januar hatte der Minister aus der Vendée die Auflösung der Brigade Loire gefordert, was den zentralen Punkt der aktuellen Auseinandersetzungen markiert. Allerdings sorgt dieses Transparent für klare Meinungsverschiedenheiten…