Désiré Doué ist seit mehreren Wochen nicht mehr aufzuhalten beim Paris Saint-Germain und wurde daher von Didier Deschamps für die Länderspielpause im März berufen: „Er hat in seinem Club viel Gutes und Sehr Gutes geleistet, obwohl er nicht immer in der Startelf steht. Wenn er spielt, hat er sich stark weiterentwickelt. Er ist ein sehr junger Spieler, und das ist für uns sehr interessant, es hätte auch später kommen können. Ich habe ihn jetzt berufen. Er kann nicht an der U21-EM teilnehmen, da die Klub-Weltmeisterschaft Vorrang hat. Es ist wichtig, dass er jetzt bei uns ist. Er hat sich im Vergleich zu seinen Anfängen in Rennes und beim PSG stark verbessert. Wir sollten ihn nicht mit Spielern vergleichen, die schon zehn Jahre Karriere haben. Ich glaube nicht, dass er ein zentraler Spieler ist. Er muss alles bestätigen, was er bisher sehr gut gemacht hat“, erklärte der französische Nationaltrainer. Als Neuling in der Mannschaft wurden seine ersten Einsätze genau beobachtet, doch der 19-Jährige musste Geduld haben.
In Split blieb der junge Star des PSG ohne Spielzeit, obwohl die französische Nationalmannschaft in der Offensive strauchelte. Bei der Pressekonferenz am Samstag wurde Didier Deschamps auf die Situation von Désiré Doué angesprochen: „Im Mittelfeld könnte es kreativer sein, aber uns hat vor allem die technische Präzision gefehlt, besonders bei unseren Ballauslösungen. Wer morgen beginnt und wie, das sage ich euch nicht. Aber es ist ein Gleichgewicht, das wir im Hinspiel nicht hatten. Es hängt auch davon ab, was ihr unter Kreativität versteht. Doué? Er ist ein junger Spieler mit Potenzial. Er ist eigentlich kein Mittelfeldspieler, beim PSG soll er hauptsächlich auf den Flügeln spielen.“ Die Diskussion über seine Rolle und Position stand am Sonntag im Vordergrund, als der Trainer Doué offiziell zu seinem ersten Einsatz verhalf. In der 66. Minute kam er für seinen Mannschaftskameraden Bradley Barcola ins Spiel und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Trotz einiger Ungenauigkeiten in der Schlussphase brachte Doué sofort Dynamik und Kreativität ins Spiel.
In der Verlängerung hatte er zwei Gelegenheiten, den kroatischen Torhüter Dominik Livakovic zu testen (96., 97.), und zeigte damit seine Fähigkeit, nach vorne zu gehen und offensive Gelegenheiten zu schaffen, auch in den letzten Minuten (120.). Der Jubel war groß: „Es gibt viele Aspekte. Was wir heute im Gedächtnis behalten werden, ist vor allem die Qualifikation und das positive Gesicht, das das Team in diesem wichtigen Spiel gezeigt hat. Wir sind sehr zufrieden, denn das war unser Ziel. Jetzt bereiten wir uns auf das Final Four vor. Persönlich war es ein schönes Erlebnis heute Abend. Das waren meine ersten Schritte mit der französischen Nationalmannschaft. Ich empfinde viel Stolz und Freude. Das Publikum hat mich ebenfalls unterstützt und angefeuert. Das habe ich gespürt, und ich danke ihnen dafür. Ich versuche, mein Fußballspiel zu spielen, ich selbst zu bleiben. Die Jungs aus dem Team haben mir Vertrauen gegeben, das Trainerteam auch. Ich gebe mein Bestes, um der Mannschaft zu helfen und zu performen. Heute war es eine große Freude, auf den Rasen des Stade de France zu treten“, erklärte Désiré Doué nach dem Spiel im Medienbereich. Didier Deschamps wurde anschließend auf den Vergleich zwischen Cherki, Akliouche und Doué angesprochen und insistierte in der Pressekonferenz: „Ich wusste, was er mit seinem Club leisten kann. Vor allem soll er sich nicht ändern, auf und neben dem Platz. Er hat mit 19 Jahren schon viel. Alles läuft gut, was nicht überrascht, denn viele junge Franzosen kommen früh in den Profisport. Es gibt auch andere junge Talente mit Potenzial. Ich habe sie bei den U21 gegen England beobachtet.“
Nachdem er den PSG mit einem verwandelten Elfmeter gegen Liverpool in der Champions League zur Qualifikation verholfen hatte, blieb Doué auch am Sonntagabend während der Strafstoßentscheidung gegen Kroatien nervenstark. Nichts kann ihn in den letzten Wochen aufhalten: „Ich habe nicht vor, zu stoppen. Es muss weitergehen. Es muss weitergehen, aber das geht nur mit harter Arbeit und täglicher Disziplin. Ich arbeite weiter an meinen Stärken und Schwächen und denke, dass sich alles zu meinen Gunsten entwickeln wird. Ich versuche, nicht auf die Medien zu hören, Entschuldigung. Das ist schön, aber am Tag, an dem es nicht gut läuft, wird man weniger nette Dinge hören. Ich konzentriere mich darauf, was ich täglich verbessern muss, und ich denke, das zeige ich auch auf dem Platz. Wir haben hart gearbeitet und uns selbst hinterfragt. Wir haben auch mit dem Trainer an taktischen Aspekten per Video gearbeitet. Ich denke, dass heute vor allem die Einstellung entscheidend war.“ Ein zukünftiger Golden Boy? Der junge Pariser setzt seinen Weg zum Erfolg fort.