Thomas Müller ist der Spieler mit den meisten Einsätzen in der Geschichte des FC Bayern München. Mit 742 Spielen (darunter 247 Tore und 273 Vorlagen) wird er in diesem Sommer seiner Karriere eine neue Richtung geben. Im Alter von 35 Jahren muss der offensive Mittelfeldspieler sich mit einer veränderten Rolle im Team begnügen, nämlich der eines Anführers, wird jedoch zunehmend weniger in der Mannschaft von Vincent Kompany eingesetzt. Es ist kein Zufall, dass der Weltmeister von 2014 in dieser Saison nur achtmal von Beginn an in der Bundesliga gespielt hat (1 Tor, 3 Vorlagen).
Mit dem bevorstehenden Ende der Verträge seiner Altersgenossen Manuel Neuer und Thomas Müller, beides Legenden des Clubs, die zu den Champions-League-Siegen 2013 und 2020 beigetragen haben, ist dem FC Bayern München bewusst, dass ein entscheidender Wandel bevorsteht. Die große Herausforderung wird sein, einen neuen, erfolgreichen Zyklus einzuleiten. Laut jüngsten Gerüchten soll Manuel Neuer ein Teil dieses Wandels sein (er wird voraussichtlich verlängern), Müller hingegen offenbar nicht.
Diese Woche sorgt das deutsche Sportmedium Kicker für Aufsehen, indem es den Abgang des 1,85 Meter großen Spielers am Ende der Saison ankündigt. Um seine Finanzen zu sanieren, plant der FC Bayern eine drastische Einsparung von über 20 Millionen Euro pro Saison, indem er auf Müllers Gehalt verzichtet, während dieser seine 17. Saison beim Rekordmeister bestreitet.
Obwohl Müller gerne eine weitere Saison im Verein seiner Träume geblieben wäre, wurde er in einer Besprechung während der letzten Länderspielpause über die Entscheidung der Verantwortlichen informiert, sich von ihm zu trennen. Kicker berichtet jedoch, dass ihm ein diplomatischer Posten im Verein angeboten werden könnte. Ob dies bereits zum Saisonende geschieht oder ob Müller für ein letztes Abenteuer, möglicherweise in der MLS oder anderswo, überzeugt werden kann, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass im Juni ein goldenes Kapitel der bayerischen Geschichte zu Ende gehen könnte.